Aus der Feder des Pastors

Gott fährt auf unter Jauchzen,

der HERR beim Hall der Posaune.

Lobsinget, lobsinget Gott,

lobsinget, lobsinget unserm Könige!

Denn Gott ist König über die ganze Erde;

lobsinget ihm mit Psalmen!

Psalm 46,6-8

Wieso Himmelfahrt? Wozu ist der Herr Jesus nach Ostern zum Himmel aufgefahren? Gottes Wort macht deutlich, dass der Herr Jesus seine Jünger nach Bethanien führte, wo er sie segnete und vor ihren Augen in den Himmel aufgenommen wurde. Sie beteten ihn mit Engeln an und kehrten nach Jerusalem zurück, wo sie regelmäßig Gott den Herrn im Tempel anbeteten und mit dem Auftrag ernst machten, Jesu Zeugen zu sein und die Völker zu Mitjüngern Jesu zu machen.

Wir nehmen oft als selbstverständlich hin, was der Heiland für uns getan hat. Und das führt dazu, dass wir ihn nicht regelmäßig anbeten, ihm nicht oft für seinen Segen danken. Aus dieser Perspektive betrachten wir Jesu Himmelfahrt womöglich als negativ. Wir wünschten, dass er doch noch bei uns wäre und die Kirche auf Erden leiten würde, dass er den Mächtigen der heutigen Zeit Bescheid sagen und alle Dinge und Regierungsgeschäfte selbst in die Hand nehmen würde.

Gottes Wort aber ruft uns dazu auf, angesichts der Himmelfahrt ihn nicht zu kritisieren oder bemängeln, sondern zu loben und anzubeten. Schon Psalm 46 besingt die Himmelfahrt. Die Bibel ruft uns auf: Lobt Gott, singet ihm zu Ehren, beten und singt die Psalmen und lobt ihn, gerade weil seine Himmelfahrt nicht seine Abwesenheit von der Erde bedeutet, sondern seine Herrschaft über alle Dinge und alle Menschen: Denn Gott ist König über die ganze Erde!

So werden wir angesichts der Himmelfahrt in die Buße geführt, dass der Herr uns den Glauben täglich erneue, und damit der Herr uns täglich mit Heil segne und unser Leben mit Freude erfülle, während wir ihm dienen. Und so legt auch Johann Sebastian Bach in seiner wunderschönen Himmelfahrtskantate BWV 43 uns Christen angesichts der Himmelfahrt unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus folgende Worte in den Mund:

Ich sehe schon im Geist,

wie er zu Gottes Rechten

auf seine Feinde schmeißt,

zu helfen seinen Knechten

aus Jammer, Not und Schmach.

Ich stehe hier am Weg

und schau ihm sehnlich nach.

Er will mir neben sich

die Wohnung zubereiten,

damit ich ewiglich

ihm stehe an der Seiten,

befreit von Weh und Ach!

Ich stehe hier am Weg

Und ruf ihm dankbar nach.

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Detail eines Gemälde von Hans Süß von Kulmbach (16. Jahrhundert): Christi Himmelfahrt

Foto: Metropolitan Museum of Art, New York City, USA