[Zwei mitgeschickte Bilder von Widmungen einfügen:]
Wortlaut 1105
Zum Andenken an
Hamburg
bei der Abreise nach Port Natal
in Afrika
im November 1857.
mit dem Missionsschiffe
die Candace.
Psalm 92,v.14
Die gepflanzet sind in dem
Hause des HErrn, werden in den
Vorhöfen unsers Gottes grünen.
D.Köhne
Wortlaut 1106.HEIC
Ebr. XIII v 14. [Heb 13,14]
Wir haben hier keine bleibende
Statt, sondern die zukünftige suchen wir.
Ps. XXIII, v 1-3. [Ps 23,1-3]
Der Herr, dein Hirte, geleite dich, du
liebe Marie, auch auf deinem Wege,
den du gehst nach Seinem Willen.
Er schenke uns die Gnade eines
ewigen Wiedersehens dort oben.
Verden, den 19. Aug. 1864 G. Behn
Aus der Feder des Pastors
Die hier abgebildeten Widmungen sind vorn in zwei Büchern eingetragen, die die lange Seereise auf der Kandaze über Durban bis hier mitgemacht haben. Offensichtlich waren sie den Besitzerinnen so wertvoll, dass sie sie zeitlebens behalten und im Nachlass weitervererbt haben. Sie sind Zeitzeugen eines schweren Abschieds, der zugleich aber auch die Blicke der Missionsleute auf der Kandaze ganz fest auf die Ewigkeit gerichtet hat. Dieser Abschied – das besagen sie – ist schwer, aber er ist zeitlich. Jetzt müssen wir uns trennen, aber es geht um Gottes Sache, und es kommt ein Wiedersehen dort oben in der zukünftigen Statt, die bleibt und nie vergeht. Wer im Hause des Herrn gepflanzt ist, wird immerdar in den Vorhöfen unsers Gottes grünen.
Am Ende des Kirchenjahres werden unsere Blicke auf die Ewigkeit gerichtet. Da ist es angebracht, uns diese Widmungen wieder vor Augen zu führen und zu Herzen zu nehmen. Obwohl wir von anderen Gotteskindern in Deutschland, Amerika und sonst wo auf der Welt getrennt sind, obwohl so viele unserer Lieben im Herrn uns vorangegangen sind, so kommt doch bald schon in Christus das ewige Wiedersehen. „Auf manchen schweren Abschied folgt ein herzlicher Empfang“, singen die Wise Guys in ihrem schönen Lied „Wir hatten eine gute Zeit.“ So wird es auch für uns sein – es erwartet uns ein herzlicher Empfang in der Ewigkeit. Und so schließt auch das Kirchenjahr nicht jäh und abrupt, sondern leitet die liebe Adventszeit ein mit dem Blick auf das Kommen unseres Herrn Jesus Christus und auf die Ewigkeit, die wir in ihm und durch ihn und bei ihm haben und haben werden. Und inzwischen dürfen wir als Miterben der Geschichte der Kandaze und der Hermannsburger Mission uns einsetzen für Gottes Sache hier in Afrika, dass Gottes Name unter uns geheiligt werde, Gottes Reich zu uns komme und sein Wille unter uns geschehe, damit auch wir uns beteiligen an dem schönen Werk, das unser Gott hier in Südafrika auch durch uns tut.
Eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit und ein gesegnetes neues Jahr 2022 gebe Gott der Herr uns allen!
Euer Pastor Böhmer