Welch ein Erlebnis… Am Freitag trafen mehrere Südafrikaner, unter denen wir mit GT und Annette fielen, sich in Eisenach in der DiakoWestthüringen.
Diese Unterkunft wurde von der Eisenacher evangelisch-lutherischen Bläsergruppe geregelt. Pastor Helmut Dedekind, der damals in Neu Hanover Pastor war, ist in dieser Gemeinde emeritierter Pastor. Die Eisenacher regelten nicht nur die Unterkunft sondern auch alle Mahlzeiten und das Tagesprogramm. Früh am nächsten Morgen, kurz nach dem Frühstück, kam schon der Bus, uns abzuholen. Ziel war die Wartburg, und wir alle freuten uns schon sehr auf diese Begegnung. Zuerst hat unsere Bläsergruppe oben bei der Burg, ein paar Lieder geblasen. Dann kam die Führung, die eine Stunde vor der offiziellen Öffnungszeit begann – wieder mal so geregelt von den Eisenachern, damit wir in alle Ruhe dieses Schloss besichtigen konnten.
Die Zeit in derWartburg hat uns allen sehr viel bedeutet, zu wissen, dass Dr. Martin Luther in diesen gleichenRäumen so viel Zeit verbracht hat, nicht nur für unseren lutherischen Glauben, sondern auch für die deutsche Sprache. Dies hat uns sehr viel zum Nachsinnen gebracht. Nach uns kamen noch 2500 Touristen, die auch alle diesen Teil derGeschichte so hautnah erleben wollten. Nach der Führung spazierten wir fast 10 Kilometer auf dem Lutherweg, wo wir immer wieder zwischen den Bäumen herrliche Aussichten von der Wartburg bekamen. Nachmittags gab es eine Führung im Bach-Haus. Wieder mal eine Sensation mit Geschichte und Musikvorführungen auf verschiedenen Instrumenten, die alle damals vor dem Klavier als wichtiges Instrument dienten.
Abends wurde zuerst geprobt für den Gottesdienst am nächsten Tag, bevor wir einen herrlichen Thüringer Wurst Grill- Abend mit unseren Gastgebern verbringen durften. Am Sonntag hat unsere Bläsergruppe zusammen mit den Eisenacher Bläsern den Gottesdienst begleitet. Der Gottesdienst fand in der Georgen Kirche in Eisenach statt. Hier wurde nicht nur Bach getauft, sondern Luther hat in dieser Kirche gepredigt. In Radebeul, einem Stadtteil Dresdens, trafen sich dann alle Südafrikaner bei der Mutterkirche, wo wir eingeteilt wurden bei verschieden Gastgebern.
Wir hatten das Glück, zusammen mit GT und Annette Wohnung zu bekommen und fühlten uns schon gleich von Anfang zu Hause bei unserer Gastfamilie. Im Laufe der Woche verbrachten wir sehr schöne Stunden zusammen. Nach einem herrlichen Mittagessen in einem Lokal, gespendet von einem EisenacherMitbläser,machten wir eine Stadtführung, die beimLutherhaus endete. So viel von Luthers Leben in so kurzer Zeit zu absorbieren, war fast unmöglich.
Am nächsten Tag fuhren wir nach Dresden. Mit einer Bibelstunde in ihrem Hauskreis, Familien-Begegnungen mit ihren Kindern und Enkeln, herzzerbrechenden Geschichten von ihrer Vergangenheit in Ostdeutschland, Singen, Lachen und sehr viel mehr verbrachten wir unsere Abendemit der Familie Lein. AmTage hatten wir ein volles Programm zusammen mit der südafrikanischen Gruppe.
In den Tagen vor Beginn des 2. Deutschen Ev. Posaunentags regelten die Radebeule Tagesausflüge für uns, u.a. zur Sächsischen Schweiß, Pirna, Dresden Mittestadt, Frauenkirche,Schloss Lingner,MeisnerDomund Moritzburg. Unter dem Thema „Luft nach Oben“ fand das 2. DeutscheEvangelischePosaunenfest vom3. bis 5. Juni 2016 in Dresden statt. Es war ein Erlebnis vorauf, uns niemand vorbereiten konnte.Momente, wo wir einfach nicht wussten, ob wir eine Video- Aufnahme machen sollten, Fotos machen sollten oder nur stillewerden sollten und denAugenblick im Gedächtnis einspeichern sollten.
Wie Ingbert schon am Posaunenfest in Pretoria sagte „in Springbok Deutsch: “base ba petha ama cilongo ama Jalimane ngase ngathola iGänsehaut”. Anderes können wir es nicht beschreiben. So war es. Ein Erlebnis das jederMenschmalmitmachen sollte, wenn 20000 Bläser unter dem Thema “Luft nach oben” blasen. Am Freitagabend um 17.00 bei der Eröffnung des Posaunenfestes auf dem Alt- und Neumarkt, im Regen. Am Samstagabend um 21.00 Uhr am Königsufer über der Elbe in 3 Chören. Ein kleiner Chor (der Jugendchor) am Terrassenufer, die beiden großen Chöre, Chor 1 und Chor 2 zwischen der Augustus- und Albertbrücken. Ein einmaliges Erlebnis mit tausenden kleinen Lichtern die hin und her schwankten und ein Echo über der Elbe als die Chöre einander in symphonischer Harmonie anbliesen.
Am Sonntagmorgen um 09.00 Uhr, Morgenblasen an 100 Plätzen von 100Chören in und umDresden und dann um12.00Uhr imStadion der Abschlussgottesdienst,wiedermalGänsehaut. „Gloria sei dir gesungen“ war der letzte Gesang, der im vollgepackten Stadion erklang und plötzlich war alles vorbei. Einen herzlichen Dank an Siggi Prigge und seinem Team für ihren Einsatz mit den Regelungen, damit wir daran teilnehmen konnten.VielenDank, vergelt’s euch Gott. Wir möchten einen jeden ermutigen, mitzumachen, wenn die Gelegenheit sich anbietet in 8 Jahren. Für uns 4 aus Kirchdorf ist es auf alle Fälle das Bläser Highlight unseres Lebens gewesen. Ingbert und Elona Hillermann