Plötzlich stand Johannes der Täufer vor mir

Mir fällt auf: Johannes in seiner radikalen Einfachheit trägt einen Mantel aus Kamelhaaren und hält in seiner Hand seinen Hirtenstab, der wie ein Kreuz aussieht.  Er ist ein Prophet Gottes, und wie Jesus lebt er im 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung und ist auch nur wenig älter als er.  In der Wildnis, wo Johannes lebt, ernährt er sich von Honig und wilden Heuschrecken.

Ich: „Hallo Johannes. Deine Eltern sind doch Zacharias und Elisabeth. Dein Vater diente als jüdischer Priester im Tempel. Deine Geburt war ein Wunder: denn deine Mutter war eigentlich unfruchtbar, und außerdem waren deine Eltern schon im vorgerücktem Alter.“

Johannes: „Das stimmt.“

Ich: „Deine göttliche Aufgabe ist es, den Weg für den Messias oder Christus vorzubereiten. Dafür bist du in die Wüste gezogen, warum?“

Johannes: “Ich habe mir den Ort ausgesucht, da es schon selbst einen Teil des Evangeliums widerspiegelt, dass das öffentliche Auftreten Jesu seinen Anfang in der Wüste nimmt – dort also, wo nichts wächst, wo nichts leben kann. Die Wüste ist ein unwirtlicher Ort, der sich grundsätzlich nicht gut mit dem Leben vereinen lässt. Die Wüste ist das glatte Gegenteil jeder Zivilisation, jedes menschlichen Zusammenlebens.  Gerade an diesem Ort soll die frohe Botschaft vom Leben ihren Ausgang nehmen.“

Ich: „Obwohl die Menschen hier zurzeit kein leichtes Leben haben, ziehen sie scharenweise in die Wüste, um dich predigen zu hören.  Du wirst für den Retter, der dem Volk Israel in den Schriften der Bibel verheißen ist, angesehen, und alle hoffen, dass du Israel von der römischen Besatzung befreist.“

Johannes: „Aber ich bin es nicht. Ich bereite nur das Kommen des Messias vor. Den Beinamen ‚Johannes der Täufer‘ habe ich bekommen, weil ich die Leute mit Wasser taufe, und zwar dann, wenn sie ihr Leben zu Gott in der Buße wenden. Der aber nach mir kommt, ist der angekündigte Retter und stärker als ich. Ich bin nicht einmal genug, seine Schuhe zu tragen. Er wird seine Nachfolger mit dem Heiligen Geist taufen. Ich konkurriere nicht mit Jesus, sondern erfülle durch die Prophezeiung von Maleachi meine Aufgabe, den Weg für den Messias vorzubereiten.  Nichts ist mir wichtiger als Tag für Tag auf Jesus, den kommenden Befreier und Erlöser der Welt, hinzuweisen. Die einzige Bestimmung meines Lebens besteht darin, dem Sohn Gottes den Weg zu bereiten. So möchte ich in meinem von Armut gekennzeichnetem Lebensstil meine innere Haltung gegenüber Jesus Christus unterstreichen.“

Ich: „Viele israelische Zollbeamten und Soldaten, Reiche und Mächtige haben den Ruf, korrupt, ausbeutend, ungerecht und hartherzig zu sein. Doch momentan erleben wir einen erstaunlichen Wandel in ihrer Lebensführung. Seit die Zöllner und Leute deine Predigten hören, haben sich die Verhältnisse enorm geändert. Sogar Zöllner und Menschen aus allen umliegenden Ländern sind bewegt durch das, was du sagst, bereuen ihre schlechten Taten und bitten Gott um Vergebung. Die Zollbeamten zum Beispiel verlangen nun nicht mehr höhere Steuern, als die römischen Besatzer ihnen eigentlich aufgetragen haben.“

Johannes: „Ja, ich predige den Aufruf Gottes, sich ihm wieder zuzuwenden und nicht länger an ihm vorbeizuleben. Ich bin jedes Mal selbst ganz ergriffen, wenn ich sehe, wie nur mit sich beschäftigte oder rabiate Menschen sich von ihrem alten Leben lossagen und ganze Sache mit ihm machen. Gott hilft ihnen, sich zu aufrichtigen, liebevollen und fürsorglichen Wohltätern zu entwickeln. Er kann selbst aus dem schlimmsten Sünder noch etwas Gutes machen.“

Ich: „Das ist ja interessant! Wird dieser Messias nun die Römer aus Israel vertreiben?“

Johannes: „Die Römer zu vertreiben und bekämpfen ist nicht seine Aufgabe. Er ist hier, um den Menschen den Weg zurück zu Gott zu zeigen. Viele werden durch ihn zur Umkehr kommen. Er wird auch heilen und große Wunder vollbringen.“  Ich: „Aha!“

Johannes: „Der Hauptauftrag jedoch von dem Messias, von dem ich euch erzähle, ist, durch viel Leiden ans Kreuz genagelt zu werden. Für die Sünden der Welt bezahlt er teuer mit seinem Leben.“

Ich: „Was, durch viel Leiden wird er auch noch ans Kreuz genagelt, das ist ja grauenhaft und unfassbar. Meinst du mit ‚Sünden der Welt‘ alle Menschen, die Böses und Ungerechtes tun?“ Johannes: „Ja, alle die an ihn glauben und ihn um Vergebung bitten!“

Ich: „Mit Jesus im Herzen zu leben, das muss wunderbar sein! Ich würde gerne noch mehr dazu fragen, doch läuft mir die Zeit jetzt weg. Vielen Dank für deine Zeit, Johannes. Gerne hätte ich noch einen Rat von dir mit auf den Weg genommen.“

Johannes: „Sei wachsam, höre genau hin auf die gute Nachricht.  Wenn du kannst, lese alle Berichte über Jesus.  Dann wirst du noch mehr erfahren, als ich dir hier mitteilen kann.  Mach dich los von falschen Wegen, von Ungerechtigkeit und lieblosem Handeln. Kümmere dich um die Armen; hast du zwei Hemden, dann gib eines ab an den, der keines hat. Hast du etwas zu essen, dann gib auf die gleiche Weise dem, der kein Essen hat. Bitte Gott um Vergebung für dein falsches Wandeln. Folge ihm nach und rede ab jetzt mit ihm über alle deine Sorgen.  Danke auch für das Gute, welches er dir gibt. Bitte darum, dass der Heilige Geist dich erfüllt und lehrt.  Kehre um, denn das Himmelreich ist nahe! So erfülle der Herr dein Herz mit seiner Liebe, beim Bereiten des Weges für Jesus.”

Ich: „Danke!“

Aus verschiedenen Artikeln im Internet zusammen gestellt von A Eggers

 

 

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