In der Woche vorm 28. August 2021 haben viele in den Medien aus der Wettervorhersage lesen können, dass es ein sehr kaltes Wochenende mit Schneefall geben sollte.
Naja, sehr oft hat sich die Wettervorhersage schon etwas geirrt. Trotzdem war die Hoffnung auf Schnee bei einigen von uns schon (besonders bei mir) sehr groß. Wenn doch nur ein paar kleine Flocken vom Himmel auf uns fallen würden.
Am Samstagmorgen zogen dichte dunkelgraue Wolken am Himmel auf , ein leichter Wind wehte hin und wieder von irgendwo her und erwartungsvolle Blicke gingen immer wieder zum Himmel empor. Also regnen würde es bestimmt ganz bald. Auch dafür ist große Dankbarkeit zu spüren, da es in unseren Gärten und auf den Ländereien, hier bei uns so wie in den Midlands, schon etwas zu trocken geworden war.
Ein extremer Frost Mitte Juli hinterließ eine graue Spur von Zerschlagung in unserer Gegend. Die unfassbare Plünderung im Juli, bei uns in Wartburg so wie in vielen Teilen von KZN, erregte Gefühle von Empörung und unbeschreichlicher Wehrlosigkeit. Dann auch noch die Einschüchterung rundum Covid. Für mein menschliches Gemüt ist das schon ein bisschen viel. Zum Trost und zur Aufmunterung haben wir viele von Gott gegebene Möglichkeiten.
Ein Ausflug in den Schnee, auf dem nahegelegenen Drakensgebirge mit den Kindern und Enkel steht schon einige Jahre bei uns auf der „to do“ Liste. Immer wieder hat es nur oben auf der Bergspitze geschneit oder es passte nicht, egal wie sehr hin und her geplant wurde.
Kirsten u. Bryce verbrachten das Wochenende vom 28.8. bei uns. Fröhlich spielten sie bei Ricks und Ursi mit ihren Cousins im Haus, weil es draußen kalt war. Hin und wieder fielen ein paar Tropfen Regen.
14h25! Ein lautes Quieksen kam von draußen. Ich schaute zum Fenster hinaus und konnte vor Staunen fast keinen Fuß vor den anderen setzen. Rauslaufen, Heinrich rufen, Fotoapparat holen, Jacke anziehen, Antje anrufen, Stiefel anziehen, das Handy nicht vergessen, alle Bekannten anrufen, ja was sollte ich wohl zuerst machen damit ich diesen Moment nicht verpasse? Ein starker Schneeregen rieselte vom Himmel auf unsere vergnügten Enkel, die zusammen mit Ursi Jubeltöne in voller Lautstärke von sich gaben.
Klick, klick, klick rief sogar der Fotoapparat vor Freude. Und dann geschah es… weiße Flocken tanzten in verschiedenen Größen gezielt auf uns zu. Immer mehr und mehr. Die Enkel versuchten sie mit ihren Händen aufzufangen, während sie mit ausgestreckten Armen umherliefen. „Es schneit, es schneit,“ ertönte das Echo auf unserem Hof.
Zeitig kamen Antje u. Thinus dazu. Familie Eggers u. Fourie war wie verwandelt. Es hörte nicht auf zu schneien. Es hörte wirklich nicht auf. Der Schnee blieb liegen und wurde dicker und dicker. Schneebälle wurden gerollt und mit Begeisterung geworfen. Ja, es war sehr kalt und ohne Handschuhe wurden die Finger langsam rot und ohne Mütze die Haare nass und platt. Doch ins Haus gehen, Abtrocknen und sich Erwärmen kam gar nicht in Frage. Zu einzigartig war dieses Erlebnis bei uns hier auf Bruyns Hill in KZN, Südafrika, und das drei Tage vor Anbruch vom Frühling. Unser verspieltes Sprudeln vor Aufregung nahm kein Ende. Das war auch ok für mich, denn die Freude, die wir alle 10 miteinander teilten, war grenzenlos kostbar. Gänsehaut hatte ich bis ins Herz, und das nicht von der Kälte.
Es dauerte auch nicht lange bis sich mein Handy eifrig mit Fotos von Nachbarn, Freunden und Bekannten aus der Umgebung meldete. Ein weißes Winterwunderland – und wir stehen mitten drinnen.
Am nächsten Morgen strahlte die Sonne ein Licht von absoluter Reinheit auf den weißen Schnee der noch auf unserem Hof lag. Eine herrliche Pracht.
Da fiel mir schlagartig ein, dass ich doch noch gerade gestern Vormittag wie ein schwer beladener Esel mein so betrübtes Gemüt bei gesenktem Kopf mit mir rumschleppte. Zerschlagen, unfassbar wehrlos und eingeschüchtert, so war mir dochzumute,undnun…?Wieverwandelt. „DerHerristgroßundsehrzuloben, seine Größe ist unausforschlich!“ Psalm 145,3
Durch den für uns fast unglaublichen Schneefall hat der Herr mir wieder mal gezeigt, dass er unausforschlich ist. Und dass mein Gemütszustand sich von einer Minute auf die nächste gewendet hat, zeigt mir, dass Er groß ist und sehr zu loben.
Nicht nur mir,aber vielen Menschen aus unserer Umgebung war dieses wunder- schöne Ereignis ein Jahrhundert Erlebnis.
Andrea Eggers
Im Schnee wird jedes Lächeln zum hellsten Licht,
wird ein Erwachsener mit kindlicher Freude erwischt, wird jeder Einzigartig wie die Schneeflocke im Wind, wird die dunkelste Zeit mit neuer Hoffnung umringt.
AE