Wir befinden uns auf einer Wanderung

Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, damit er die, die unter dem Gesetz waren, erlöste, damit wir die Kindschaft empfingen Galater 4, 4-5

Vor ziemlich genau einem Jahr (am 13. November 2015) machte sich der 55- jährige Brite, Henry Worsley auf, als ersterMensch alleine zu Fuß die Antarktis zu durchqueren. Er wollte in historischer Mission die Reise ohne Hilfe von außen schaffen.

Henry Worsleymarschierte ganze 71 Tage. Er schaffte rund 1500 km unter extrem schlechten Witterungsbedingungen und bei Temperaturen von zum Teil unter -40°C. Er leistete – wie man es auch betrachtet – etwas wahrhaft Außergewöhnliches! Allerdings: Bis zum Ziel schaffte er es nicht. Nur 48km vor dem Ende brach er dehydriert, erschöpft und krank zusammen. Zwar konnte er noch per Hubschrauber in ein Hospital geflogen werden, doch starb er dort zwei Tage später.

Was hat diese Geschichte mit uns zu tun? Wir alle sind dieser Henry Worsley. Wie er, befinden wir uns auf einer Wanderung. Er marschierte durch die Antarktis; wir ziehen durch dieses Leben – durch die Tage, die Gott uns auf dieser Erde gegeben hat.

Dabei kommen wir allemehr oder weniger weit. Aber zumZiel, ins Reich Gottes, schafft es keiner von uns. Wie Henry Worsley brechen wir irgendwann auf dem Marschzusammen. Zwangsläufig. Weil wir alle diegleiche Krankheit in uns tragen, dieSünde.Und diese Sünde bringt uns über kurz oder lang unweigerlich zu Fall.

„Es ist hier kein Unterschied, sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten“ (Römer 3).

Wenn wir das Ziel des ewigen Lebens erreichen sollten, dann liegt es nicht bei uns. Wir können es nicht; aufgrund unserer Sünde. Wir bleiben auf der Strecke.

In der Advents- und Weihnachtszeit werden wir wieder daran erinnert, dass Gott, alsdie Zeit erfüllt war, seinen Sohn– Jesus Christus – zu uns sandte, uns zu erlösen; uns zu sich zu bringen. Er kommt zu uns, die wir unter dem Gesetz waren, und rettet uns. Die Sünde, die uns zu Tode richtet und vor Gott verdammt, vergibt er uns – nimmt sie selbst auf sich ans Kreuz. So ist erwie einer, der zu uns kommt,wo ir auf der Strecke zusammengebrochen sind, uns aufrichtet und in seines Vaters Reich trägt.

Ja, alle, die mit ihm durch Taufe und Glauben verbunden sind kommen ans Ziel. Nicht, weil sie besonders viel Ausdauer haben. Nicht, weil sie besonders gut und stark sind.Nicht,weil sie Kämpfer sind. Sondernweil sie Jesus Christus zumRetter haben!

Eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit wünscht euch euer Pastor Michael Ahlers