Ein nachdenklicher Blick auf Gottes Gericht, unsere Schuld und die Hoffnung durch Jesus.
Im Gespräch mit Pfarrer Wilhelm Busch beschwerte sich einmal ein recht selbstbewusster Herr darüber, dass die Christen so viel Wind um die Sünde machten. „Sehen Sie“, sagte er, „ich war Soldat. Offizier! Na, wenn da mal einer was versiebte, dann gab’s einen Anpfiff – und fertig! Sollte Ihr Gott das wirklich ernster nehmen?“ „Sie waren doch Gerichtsoffizier“, erinnerte sich Busch, „und als solcher haben Sie eine Menge Leute vor sich gehabt. Die haben Sie alle nur mit einem Anpfiff (so nannten Sie das doch?) weggeschickt? – Allerhand!“ Etwas nervös kam es zurück: „Na, wenn einer wirklich was ausgefressen … und die Gesetze übertreten hatte, wurde er natürlich verurteilt.“ „Warum? Wieso?“, fragte Busch. „Nun, weil es ein Recht gibt, und wer das verletzt, wird verurteilt.“ „… weil es ein Recht gibt! So, jetzt will ich Ihnen etwas sagen: Bei Gott gibt es auch Recht: Also – davon verstehen Sie ja was. Recht bleibt Recht. Und wer die Zehn Gebote auch nur einmal übertreten hat, der wird verurteilt! Gott ist gerecht!“
Der Besucher horchte auf. Busch fuhr fort: „Sie gehen also Ihrer Verurteilung bei Gott entgegen.“ Der andere lachte nervös: „Na, und Sie?“ „Ich habe meine Verurteilung schon hinter mir“, sagte Busch. Verblüfft schaute der Besucher hoch. „Schon hinter sich? Und freigesprochen?“ „Nein! Zum Tod verurteilt! Ich habe das Urteil anerkannt und angenommen. Ich konnte es, weil ein Bürge da war, der für mich eingesprungen ist und für mich die Todesstrafe getragen hat.“ „Ein Bürge? Wer war das?“ „Jesus Christus, auf Golgatha! Und nun: Entweder erkennen auch Sie Gottes Todesurteil an und halten sich an diesen Bürgen oder – ich möchte nicht in Ihrer Haut stecken!“