Eine Betrachtung darüber, wie jeder in der Gemeinde seinen besonderen Platz hat und warum Treue im Alltag zählt.
Du stehst am Platz den Gott dir gab, dem Platz, den er dir zugedacht; dort nur bleibt er dein Schild und Stab, dort gibt er Frucht und Kraft. Will er dich segnen, sucht er dich nicht in der ganzen weiten Welt, er sucht dich nur an deinem Platz, dem Platz, wo er dich hingestellt.
Bleib auf dem Platz, den Gott dir gab, und halte da in Treue aus; ist es dein Kreuz, steig nicht herab, ist’s schweres Leid, weich dem nicht aus! Blick auch nicht seufzend rechts und links, scheint er verborgen, irdisch, klein; auf diesem Platz den Gott dir gab, will er durch dich gepriesen sein.
Was du versäumst an deinem Platz, auch wenn es niemand ahnt und sieht, das bringt um eine Segenstat vielleicht ein gottgeliebtes Glied. Bedenk’s, den Platz, den Gott dir gab, kann niemand füllen als nur du; es ist nicht gleich, ob du dort stehst, denn grade dich braucht er dazu.
Nimm täglich ihn aus Gottes Hand, den Platz, den seine Liebe gab; was sich an eignen Plänen noch fand bei dir; senk’s in Christi Grab. Soll er begegnen dir mit Sieg, soll er erhören dein Gebet, er tut’s nur, wo sein Streiter treu auf dem gewiesenen Posten steht.
Brich dir nicht selbst die Krone ab, sag niemals deinem König: Nein! Nur auf dem Platz, den er dir gab, wird seine ganze Fülle dein. Ja, auf dem Platz, den er dir gab, da jauchze du ihm fröhlich zu, dass jeder sieht: Sein Wille ist dir Leben, Herrlichkeit und Ruh!
Verfasser unbekannt
Eingeschickt von Rosi Niebuhr