digtNoch einmal Endzeit! Das haben wir ja schon jahrelang an den Sonntagen um den Wechsel des Kirchenjahrs gehört! Aber, da passiert immer noch nichts! So könnte man beim Hören dieses Textes reagieren! Ja, es ist so, aber heute geht es doch auch noch um etwas anderes. Obwohl Jesus hier noch einmal auf sichere Zeichen der Endzeit hindeutet, will er uns doch damit keine Angst machen! Es geht ihm nicht darum, dass wir in diesen Berichten immer nur das Ende dieser alten Welt sehen, und ihr vielleicht sogar nachtrauern, weil wir es uns hier doch schon so schön eingerichtet hatten. Nein, er will, dass wir darin sein Wiederkommen, den Anfang der neuen Welt und unserer Auferstehung und Erlösung erkennen sollen! Und darauf sollten wir uns doch wohl auch freuen!
Ja, ihr Lieben, wir glauben und bekennen doch an jedem Sonntag, dass wir durch Jesus Christus erlöst sind, und, dass wir, wie er, wieder auferstehen werden. Die Frage ist deshalb, ob wir uns denn auch wirklich auf sein Wiederkommen, unsere Auferstehung und auf die neue Welt freuen? Deshalb sollten wir den Gedanken daran, dass es mit dieser alten Welt und auch mit uns hier nicht für immer so weiter gehen wird, nicht zu weit wegschieben! Am Ende erwartet uns ja etwas viel Besseres! Das sollen wir der Welt um uns durch unser Leben und Auftreten auch immer wieder fröhlich bezeugen!
Mit seinen Worten in unserem Text will unser Heiland uns Mut machen. Wir sollen trotz allem was um uns herum geschieht und noch geschehen könnte, unser Leben als seine Kinder an jedem Tag getrost und fröhlich weiterführen. Wir wissen ja, dass er uns nach allem, am anderen Ende im Himmel erwartet!
Und inzwischen sollen wir drei Dinge tun, nämlich:
- Die Augen aufhalten und nüchtern wahrnehmen, was in dieser Welt alles so geschieht!
- Uns von Gottes Wort, das nicht vergeht, stärken und führen lassen!
- Fröhlich im Glauben an unseren Erlöser, zu ihm emporblicken!
Liebe Brüder und Schwestern! Wenn man solch einen Text wie diesen liest, sind manche Leute sehr schnell dazu geneigt um das Teleskop raus zu holen, den Computer an zu schalten um nur noch nach diesen hier genannten Zeichen zu suchen. Dazu kommen dann auch noch die vielen klimatischen Abweichungen von dem sogenannten „Normal.“ Dadurch wird in vielen Teilen der Erde sehr viel Schaden angerichtet. Es gibt auch gewaltige Erdbeben, viele Kriege und Terroranschläge, usw. Dieses alles könnte einen sehr leicht unter den Eindruck bringen, dass das Ende der Welt schon unmittelbar vor der Tür steht! So wird dann oft gerechnet und spekuliert bis man schließlich meint, den richtigen Termin für das Ende festgestellt zu haben!
Jesus hat aber auch nebenbei noch ganz andere Dinge als Zeichen für die Endzeit genannt, die man aber sehr oft und leicht übersehen kann. Er redet nämlich an anderer Stelle in der Bibel auch von dem großen Abfall der Gläubigen, und von den reißenden Wölfen die in der Endzeit in Schafskleidern zu uns kommen werden, um uns zu verführen, usw. Wenn man es einmal ganz menschlich einschätzt, könnte man fast meinen, dass diese Zeichen schon viel weiter vorangeschritten sind, als die Zeichen an Sonne, Mond und Sternen von denen wir in unserem Text hören! Die Gefahr besteht deshalb auch wirklich, dass man so sehr auf die sichtbaren Zeichen achtet, und Berechnungen macht so, dass man die Wölfe in ihren Schafskleidern schließlich gar nicht mehr beachtet und erkennt! Es ist wirklich kein Wunder, dass sie es oft so leicht schaffen, so viele gutgläubige Leute in ihre Nachfolge zu ziehen!
Ihr Lieben, als Christen, die in Gottes Wort unterrichtet sind, wissen wir es ja ganz bestimmt, dass es mit dieser Schöpfung irgendwann einmal zu Ende gehen wird! Wir sind auch nicht naiv, wie einige blauäugige Optimisten, die meinen, dass sich diese Welt irgendwann doch noch in ein Paradies verändern wird. Das soll angeblich dadurch geschehen, weil die Menschen langsam so vernünftig werden, dass sie alle Probleme, einschließlich des Problems der Sünde, werden lösen können! Wir verfallen aber auf der anderen Seite auch nicht in Panik, wenn wir merken, dass die Menschen die vielen Probleme dieser Welt doch nicht lösen können!
Wir wissen ja, dass Gott einen ganz bestimmten Plan mit seiner Schöpfung hat. und, dass er diesen Plan auch pünktlich durchführt! Deshalb wissen wir auch, dass das Ende dieser Welt nicht kommen wird wegen der Umweltverschmutzung oder dem „Global warming!“ Es kommt auch nicht wegen allerlei Krankheiten und Seuchen! Durch diese Dinge, die durch unser eigenes unverantwortliches Auftreten, und durch unsere Hantierung der Schöpfung, entstanden sind, machen wir uns und unseren Nachkommen das Leben hier auf Erden allerdings nur unangenehmer. Wir können dadurch aber nicht das Ende der Welt und den Jüngsten Tag schneller herbeiführen, oder ihn noch länger verzögern, je nach dem, wie gut oder schlecht wir unsere Probleme hier wieder unter Kontrolle kriegen! Nein! Das Ende kommt, wann Gott es will! Darauf haben wir Menschen keinen Einfluss!
Aber bis dahin sollen wir uns fest an Gottes Wort, das nicht vergeht, halten! Wir sollen uns durch dieses Wort den Weg zum ewigen Leben zeigen lassen, und ihn dann auch treu gehen! Wie gut ist es doch zu wissen, dass der allmächtige Sohn Gottes, der gesagt hat: „Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte vergehen nicht!“ auch zu uns Sündern in dieser Welt immer wieder sagt, „Dir sind deine Sünden vergeben!“ Und schließlich, als er am Kreuz für uns starb hat er es mit seinem: „Es ist vollbracht!“ bestätigt. Damit hat er unsere Erlösung erworben, und deshalb gehen wir, mit allen die an ihn glauben der ewigen Seligkeit entgegen!
Und dieser Herr ist es auch, der uns heute in unserem Text, V 27 sagt: „Alsdann werden sie (und wir auch) sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit!“ Auf diesen Herrn kann man sich verlassen! Er wird wiederkommen in Herrlichkeit, zu richten die Lebendigen und die Toten, wie wir es eben gerade bekannt haben! Deshalb ist es gut und nötig, um mit ihm in Verbindung zu bleiben! In seinem Wort und im Heiligen Abendmahl gibt er unserem Leben immer wieder das feste Fundament, worauf unser Glaube an ihn gebaut wird!
Daher bekommen wir drittens dann auch die Kraft um in diesem festen Glauben unseren Blick immer auf ihn gerichtet zu halten. Es passiert so leicht, dass wir durch die Dinge dieser Welt von unserem Herrn und Erlöser, und von dem eigentlichen Ziel unseres Lebens, abgelenkt werden. Ohne, dass wir es merken locken die Wölfe in Schafskleidern mit ihren angeblich schönen Geschichten uns so oft von Christus, unserem Heiland und Erlöser weg. Deshalb ist es so wichtig, dass wir bei unserem Herrn, bei seinem Wort und bei seiner Gemeinde bleiben! Dann wird uns auch die rechte Erkenntnis, und der Blick auf die Ewigkeit, erhalten bleiben! Die Tatsache, dass die Ewigkeit kommt, steht genau so fest, wie man den nahenden Sommer an dem frischen Frühlingsgrün erkennen kann.
Das wissen alle Leute, dass, wenn das Frühlingsgrün sich zeigt, der Sommer vor der Tür steht. Aber, um aus Gottes Wort den nahenden und kommenden Erlöser zu erkennen, und sich auf ihn einzustellen, schaffen sie aus sich selber leider nicht! Deshalb ist unser Zeugendienst in dieser Welt so wichtig! Wir können niemanden zum Glauben zwingen! Aber der Heilige Geist, der durch das Evangelium wirkt, wird an den Herzen der Menschen arbeiten! Das hat er uns versprochen! Und deshalb sollen wir mit unserem Dienst nie aufhören!
Bis ans Ende der Welt werden wir, und die Christenheit, die noch nach uns kommt, Menschen vor uns haben, die unser Zeugnis brauchen! Ja, liebe Brüder und Schwestern, das menschliche Geschlecht wird nicht vergehen, oder aufhören zu bestehen, bis das Ende kommt! Bis ans Ende der Welt werden da Menschen, gläubige und ungläubige, auf dieser Erde leben!
Und bis dahin wird auch die Botschaft von dem kommenden Erlöser, Jesus Christus, in dieser Welt zu hören sein! So will Gott es haben! Deshalb sagt er auch heute wieder zu uns: „Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte vergehen nicht!“ Ihm dürfen wir trauen und ihm dürfen wir dienen! Und er wartet am Ende auf uns und auf alle Erlösten! Möge er es uns in der Kraft seines Heiligen Geistes schenken, dass wir diesem Ziel unseres Lebens, wo wir für immer mit ihm zusammen sein werden, auch wirklich freudig entgegen gehen können! Amen.
Wir beten: Herr Gott, himmlischer Vater, wir danken dir, dass du deinen Sohn, Jesus Christus als unseren Erlöser in diese Welt geschickt hast! Herr, gib, dass wir uns auf seine Wiederkunft freuen. Und hilf uns, dass wir inzwischen diese gute Botschaft der Hoffnung auf das ewige Leben, in unserer Umwelt verbreiten werden!
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsre Herzen und Sinne in Christus Jesus zum ewigen Leben. Amen.
Wochenspruch
Seht auf und erhebt eure Häupter,weil sich eure Erlösung naht.
Lukas 21, 28
Introitus – Nr. 2 (Lukas 21, 28; Psalm 80, 2 – 3)
Epistel
So seid nun geduldig, liebe Brüder, bis zum Kommen des Herrn. Siehe, der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der Erde und ist dabei geduldig, bis sie empfange den Frühregen und Spätregen. Seid auch ihr geduldig und stärkt eure Herzen; denn das Kommen des Herrn ist nahe.
Jakobus 5, 7 – 8
Hauptlied
Ihr lieben Christen, freut euch nun 74
Evangelium
Jesus sprach zu seinen Jüngern: Es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sternen, und auf Erden wird den Völkern bange sein, und sie werden verzagen vor dem Brausen und Wogen des Meeres, und die Menschen werden vergehen vor Furcht und in Erwartung der Dinge, die kommen sollen über die ganze Erde; denn die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. Und alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit. Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht. Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Seht den Feigenbaum und alle Bäume an: wenn sie jetzt ausschlagen und ihr seht es, so wisst ihr selber, dass jetzt der Sommer nahe ist. So auch ihr: wenn ihr seht, dass dies alles geschieht, so wisst, dass das Reich Gottes nahe ist. Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis es alles geschieht. Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte vergehen nicht.
Lukas 21, 25 – 33
liturgische Farbe: violett
Festzeit: Adventszeit
Wochenspruch: Lk 21,28
Wochenpsalm: Ps 80
Eingangspsalm: Ps 24
Epistel: Jak 5,7-8
Evangelium: Lk 21,25-33
Predigttext: Jes 63,15-16 (17-19a) 19b; Jes 64,1-3
Wochenlied: 6
Erklärung zu den Perikopen:
Die biblischen Predigttexte sind aufgeteilt in die Perikopenreihen I bis VI. Jede Reihe gilt – beginnend mit dem 1. Advent – fortlaufend für ein ganzes Kirchenjahr (aktuelle Reihe = IV). Die einzelnen Reihen haben verschiedene Schwerpunkte (Evangelien, Briefe usw.).
I(Evangelium): Lk 21,25-33
II: Jak 5,7-8
III: Mt 24,1-14
IV: Jes 63,15-16 (17-19a) 19b; Jes 64,1-3
V: Jes 35,3-10
VI: Offb 3,7-10